Mittwoch, 10. Juli 2013

[Rezension] Die Stadt der verschwundenen Kinder - Caragh O'Brien








Erster Teil der Gaia Stone-Trilogie
Verlag: Heyne (2011)
Preis: 8,99€
Taschenbuch (2013)
Seiten: 480
ISBN: 978-3-453-53422-3








Inhalt

Es gibt die Stadt, die von Mauern umgeben und verschlossen ist und es gibt die Welt um sie herum und jeden Monat muss jede Hebamme die ersten drei Geborenen an die Stadt abgeben...

Gaia befindet sich gerade mitten in ihrer Ausbildung zur Hebamme und hat gerade ihre erste Geburt ohne Hilfe hinter sich gebracht, als sie feststellen muss, dass ihre Eltern von Soldaten aus der Stadt mitgenommen wurden. Kurzerhand beschließt sie in die Stadt einzudringen und ihre Eltern zu befreien. Hierbei lernt sie Leon, einen der Soldaten, kennen und lernt die Gnadenlosigkeit der Menschen kennen, die innerhalb dieser Mauern wohnen.
Was aber hat es mit den Babys auf sich und warum scheint ihre Mutter von derart großem Wert für die Stadt zu sein?
Gaias Weltbild gerät aus den Fugen und nun wird auch sie verfolgt...


Eindrücke

Es war nicht nur das Cover, das mich dazu gebracht hat, mir das Taschenbuch zu kaufen, sondern auch die vielen positiven Meinungen und der Inhalt. 

Die Zusammenhänge, die O'Brien entwickelt hat und die Welt an sich haben mir sehr gut gefallen! Der Gegensatz von Außen zu Innen und die geheimnisvolle Stadt, die auf einen wartet und sich nur allmählich enthüllt.
Die Autorin schafft es das Rätsel um die Kinder und die Vorgänge und Entscheidungen, die innerhalb der Stadt getroffen werden, sehr lange spannend und geheim zu halten und der Leser wird immer wieder auf die Folter gespannt oder muss sich eine neue mögliche Lösung ausdenken. Die Spannung wurde konstant gehalten und es gab viele unerwartete Ereignisse!

Gaia als Namen fand ich sehr gut gewählt, aber ihr Charakter war anfangs etwas anstrengend... Dass sie die ganze Zeit fliehen wollte und das auch immer wieder angesprochen hat und gleichzeitig auch noch erwartet hat, dass man ihr hilft zu fliehen, als wäre es eine Selbstverständlichkeit war etwas zu viel des Guten. Klar versucht sie sich aus ihrer Lage zu befreien, aber teilweise fand ich das schon sehr penetrant und irgendwo auch egoistisch, als ob sie erwarten könnte, dass jemand, der sich eigentlich als Feind sieht, ihr helfen würde... Ich fand diesen Charakterzug unsympathisch und anstrengend, aber im Laufe des Buches war es nicht mehr so schlimm, weil sich Gaia auch weiterentwickelt hat.
Einzig steht noch Leon neben Gaia im Mittelpunkt des Geschehens und so hatte ich den Eindruck, dass nur diese beiden Charaktere intensiv ausgearbeitet und dargestellt sind. Zwar erfährt man viel über Gaias Eltern und einige Charakterzüge von Leons Familie werden auch beschrieben, doch hätte ich sie mir nur ein bisschen ausführlicher gewünscht. Gerade bei Dystopien finde ich die Einstellungen beziehungsweise Philosophien der verschiedenen Protagonisten total interessant, weshalb ich es hier gut fände, wenn es eine größere und detailliertere Palette an Charakteren gegeben hätte. Es schadet dem Buch zwar nicht, aber sie hätten es bereichert!

Die Geheimnisse um die Kinder machen den Roman zu etwas Besonderem, weil es nicht nur die Anti-Haltung der Protagonisten, das Erkennen, dass alles anders sein sollte, ist, die sie dazu bringt etwas gegen das System zu unternehmen, sondern die aufeinanderfolgenden Ereignisse Gaia zu ihrem Handeln bringen.


Fazit

Gaia war mir am Anfang nicht so sympathisch, deshalb nur vier Schwalben, aber ich kann das Buch dennoch nur wärmstens empfehlen und ich freue mich schon auf die Folgebände!




Reihe

Das Land der verlorenen Träume (2012, erscheint am 9. Dezember 2013 als Taschenbuch)
Der Weg der gefallenen Sterne (2013, erscheint am 10. März 2014 als Taschenbuch)


Kennt Ihr das Buch? Wie hat es Euch gefallen?


Bis bald,

Eure Anne

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