Donnerstag, 25. April 2013

[Rezension] Die Landkarte des Himmels - Félix J. Palma


Buchdeckel „Die Landkarte des Himmels“
Bildnachweis und weitere Infos HIER





Zweiter Teil der Viktorianischen Trilogie
Verlag: Kindler
Preis 24,95€
Gebunden
Seiten: 896
ISBN: 978-3-463-40625-1







Inhalt

Jeder kennt diese Frage und viele haben sie sich schon gestellt: Sind wir die einzigen im Weltraum? Und obwohl sie so groß und unergründlich ist, ist sie nicht die einzige, mit der wir uns beschäftigen. 1829 nämlich macht sich ein Expeditionsschiff auf in die Antarktis, um den Eingang zum Mittelpunkt der Erde zu finden. Stattdessen allerdings trifft die Besatzung auf einen Außerirdischen, was schwerwiegende Folgen für das Schiff, die Mannschaft und die Zukunft hat.
Etwa sechzig Jahre später versucht ein gewisser Gilmore das Herz der sturen jungen Frau Emma zu erobern, wobei er sich nicht sehr geschickt anstellt. Dennoch gibt sie ihm eine Chance, indem sie von ihm verlangt, die von H.G. Wells in seinem Roman Krieg der Welten beschriebene Ankunft der Marsmenschen zu inszenieren. Doch das stellt sich als gar nicht so einfach heraus und umso überraschter ist sie, als am vereinbarten Termin eine fliegende Untertasse gefunden wird. Bald jedoch müssen sich alle eingestehen, dass die Marsmenschen tatsächlich angreifen. Soll jetzt etwa alles verloren sein?


Eindrücke

Das Buch besteht, wie der erste Band, aus drei Geschichten, die sich zeitlich versetzt abspielen, aber in Verbindung miteinander stehen. Die ersten beiden haben mir am meisten gefallen, während die dritte anfangs sehr schleppend war, zum Ende dann aber besser wurde.
Ich finde es sehr schön, wie es der Autor es schafft, den ersten und zweiten Band autonome Geschichten sein zu lassen, die unabhängig voneinander existieren könnten, gleichzeitig aber beide Bücher eine Einheit bilden. Nur wenige geschickte Verweise deuten auf den ersten Band und dessen Geschehnisse hin, was ich persönlich sehr raffiniert finde!

Es kommen auch neue Charaktere hinzu, wobei ich mich an dieser Stelle über diejenigen auslassen werde, die ich nicht mochte: Charles Winslow hat mich schon etwas genervt! Immer dieses darauf pochen, dass jeder seine Aufgabe im Universum hat. Einerseits ist es ja schön, dass er so fest an etwas glaubt und sich auch nicht erschüttern lässt, aber andererseits ist es schon sehr anstrengend immer wieder davon zu lesen...
Dann hat mir Emma Harlow am Anfang nicht so gut gefallen, aber das hat sich im Verlauf der Geschichte geändert. Sie war von Anfang an so desillusioniert und abweisend und fordert dann noch so unerhörte und komische Dinge, die dadurch, dass sie gefordert werden, ihren Zauber verlieren! Finde ich zumindest!
Sonst haben mir die Charaktere ganz gut gefallen und waren auch gut ausgearbeitet, nur diese Ohnmachtsanfälle des Agents sind mir irgendwie ein Rätsel... vielleicht kommen die nochmal im nächsten Band vor :)

Der Schreibstil hat mir insgesamt schon recht gut gefallen, aber es war schon ein harter Brocken! Die Ereignisse sind komplex miteinander verwoben und Palma setzt einen anspruchvollen Wortschatz voraus, der der Zeit, in der das Buch spiel, aber gemäß ist, was ich wiederum sehr gerne mag. Er zieht ihn komplett durch und fällt nicht wieder in die Alltagssprache oder weist Ungereimtheiten auf! Das Ganze wirkt sehr homogen.


Fazit 

Wer Die Landkarte des Himmels lesen möchte, sollte Geduld, Zeit und Ausdauer mitbringen. Der Roman ist teilweise sehr verworren und wenn man nicht immer aufmerksam liest, kann es sein, dass man gerade nicht weis, was passiert ist. Außerdem ist er ein sehr dicker Wälzer mit seinen fast 900 Seiten und die Sprache ist eben sehr gewöhnungsbedürftig und gehoben.
Insgesamt hat mir das Buch aber ganz gut gefallen: Wells ist mir persönlich sympathisch, die Grundidee des Buches ist einfach toll und die Umsetzung gelungen. Allerdings hatte ich meine Schwierigkeiten mit einem großen Teil des letzten Parts, weshalb das Buch leider einen Abzug bekommt! 






Nun heißt es warten auf den letzten Teil... und ich bin schon sehr gespannt welchen Wells-Roman Palma diesmal wählen wird!

Die Viktorianische Trilogie:
Die Landkarte der Zeit
Die Landkarte des Himmels
???


Ich wollte euch noch das Originalcover vorstellen, das ich persönlich viel schöner finde:

img


Ist es nicht unglaublich toll?! :) 
Der Verlag hat auch einen Trailer produziert! Der spanische ist etwas besser, weil er eine Verbindung zum Cover aufbaut, die im deutschen natürlich keinen Sinn macht... Ich gehe davon aus, dass ihr nicht alle Spanisch könnt (lernt es, es ist eine tolle Sprache!), deshalb poste ich euch zum Vergleich beide! :)










Welches Cover und welches Video gefallen euch besser? Habt ihr das Buch schon gelesen?


Ich wünsche euch noch einen abenteuerlichen Abend!

Bis bald, 

Eure Anne

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